Darreichungsform und Zusammensetzung
Propecia ist in Form von Filmtabletten erhältlich, die jeweils 1 mg des Wirkstoffs Finasterid enthalten. Die Tabletten sind rund, weiß und besitzen keine Teilkerbe. Die sonstigen Bestandteile umfassen Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Cellulose und Magnesiumstearat, welche als Füllstoffe und Bindemittel dienen. Die Verpackung erfolgt meist in Blisterpackungen mit unterschiedlicher Stückzahl, z. B. 28 oder 30 Tabletten.
Wirkmechanismus von Finasterid
Finasterid, der aktive Wirkstoff in Propecia, ist ein selektiver Inhibitor des Enzyms 5-Alpha-Reduktase Typ II. Dieses Enzym wandelt Testosteron in das stärker androgen wirksame Dihydrotestosteron (DHT) um. Durch die Hemmung dieses Enzyms wird die DHT-Konzentration im Skalp und im Blut signifikant gesenkt, was zur Verlangsamung und Umkehr des Haarausfalls bei androgenetischer Alopezie führt. Die Wirkung richtet sich spezifisch gegen hormonell bedingten Haarausfall bei Männern.
Indikationen und Anwendungsgebiete
Propecia ist ausschließlich zur Behandlung der androgenetischen Alopezie bei Männern indiziert. Dabei soll ein weiterer Haarverlust verhindert und vorhandenes Haarwachstum gefördert werden. Die Anwendung ist nicht für Frauen oder Kinder zugelassen. Propecia wird nicht bei diffusem Haarausfall anderer Ursachen eingesetzt, wie beispielsweise entzündlichen Hauterkrankungen oder metabolischen Störungen.
Empfohlene Dosierung und Einnahme
Die übliche Dosis von Propecia beträgt 1 mg Finasterid täglich, unabhängig von den Mahlzeiten. Die Tabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Eine regelmäßige tägliche Einnahme ist entscheidend für die Wirksamkeit, da sonst der gewünschte DHT-Reduktionseffekt nicht erreicht wird. Die Behandlung sollte kontinuierlich über mindestens drei Monate erfolgen, bevor klinische Effekte sichtbar werden.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Finasterid wird nach oraler Einnahme schnell gastrointestinal resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration wird etwa zwei Stunden nach Einnahme erreicht. Die Bioverfügbarkeit liegt über 60 Prozent. Finasterid ist lipophil und wird weitgehend in der Leber metabolisiert, vorwiegend durch das Cytochrom-P450-Enzymsystem. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 5 bis 6 Stunden bei jüngeren Männern, kann aber bei älteren Patienten länger sein. Der Wirkstoff wird hauptsächlich renal ausgeschieden.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Finasterid besitzt ein geringes Potential für Arzneimittelwechselwirkungen. Es ist nicht bekannt, dass Finasterid die Aktivitäten von Cytochrom-P450-Enzymen signifikant verändert. Daher kommt es selten zu klinisch relevanten Wechselwirkungen. Dennoch sollten andere Medikamenteneinnahmen, insbesondere hormonelle Präparate oder Potenzmittel, dem Arzt bekannt sein. Es liegen keine Daten vor, die auf Wechselwirkungen mit Antikoagulanzien oder Antikonvulsiva hinweisen.
Besondere Patientengruppen und Anwendungshinweise
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen ist Vorsicht geboten, da die Metabolisierung von Finasterid hepatic erfolgt. Bei Kindern und Frauen ist Propecia kontraindiziert und nicht zugelassen. Schwangere Frauen dürfen nicht mit zerbrochenen oder zerdrückten Tabletten in Kontakt kommen, da Finasterid über die Haut aufgenommen werden kann und das männliche männliche Fötusgeschlecht bei Schwangerschaft beeinträchtigt. Ältere Männer zeigen im Allgemeinen ähnliche Plasmakonzentrationen, jedoch kann die Halbwertszeit verlängert sein.
Langzeitbehandlung und Wirkungsdauer
Die Behandlung mit Propecia sollte über einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten erfolgen, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Die volle Wirkung auf das Haarwachstum zeigt sich gewöhnlich erst nach 6 bis 12 Monaten Therapie. Wird die Einnahme unterbrochen, normalisieren sich die DHT-Werte und der Haarausfall kann innerhalb von 6 bis 12 Monaten wieder zunehmen. Eine lebenslange Einnahme könnte nötig sein, um den Behandlungseffekt aufrechtzuerhalten.
Unerwünschte Wirkungen und Häufigkeit
Obwohl im Rahmen dieses Medikaments kein Sicherheitswarnhinweis gegeben werden soll, sind spezifische Nebenwirkungen bekannt. Häufig treten sexuelle Funktionsstörungen auf, darunter eine verminderte Libido, Erektionsstörungen und Schwierigkeiten beim Samenerguss. Diese Effekte treten bei weniger als 2% der Anwender auf und sind meist reversibel nach Absetzen. Gelegentlich können Brustschmerzen oder Vergrößerungen sowie allergische Reaktionen beobachtet werden, die eine medizinische Abklärung erfordern.
Überdosierung und Erste Maßnahmen
Bislang liegen keine spezifischen Berichte über Überdosierungen mit Propecia vor. Im Fall einer versehentlichen Einnahme höherer Dosen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Symptomatische Behandlung und Überwachung sind angezeigt, da keine spezifische Gegenmaßnahme existiert. Die Halbwertszeit von Finasterid bewirkt, dass sich die Plasmakonzentrationen innerhalb weniger Tage normalisieren.
Pharmazeutische Lagerung und Haltbarkeit
Propecia-Tabletten sind bei Raumtemperatur zwischen 15 und 25 Grad Celsius in der Originalverpackung aufzubewahren, um Feuchtigkeit und Licht auszuschließen. Die Haltbarkeit beträgt in der Regel zwei bis drei Jahre ab Herstellungsdatum. Geöffnete Blisterpackungen sollten zügig aufgebraucht werden. Die Lagerung außerhalb der Reichweite von Kindern ist Pflicht. Das Medikament darf nicht verwendet werden, wenn sichtbare Veränderungen oder Beschädigungen an den Tabletten vorliegen.
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