Wirkstoff und Zusammensetzung
Dramamine enthält den Wirkstoff Dimenhydrinat, ein Antihistaminikum der ersten Generation. Dieser Stoff wirkt vor allem auf das zentrale Nervensystem und blockiert H1-Histaminrezeptoren. Die typische Darreichungsform sind Tabletten, Kautabletten oder Kapseln mit unterschiedlichen Wirkstoffmengen, meist 50 mg bis 100 mg Dimenhydrinat pro Dosis. Die Zusammensetzung kann Zusatzstoffe wie Lactose, Maisstärke und Talkum enthalten, die bei Allergien zu beachten sind.
Pharmakologische Wirkung im Überblick
Dimenhydrinat wirkt primär antiemetisch und verhindert Übelkeit und Erbrechen durch Blockade der Histaminrezeptoren im Magen-Darm-Trakt und im Gehirn. Zudem zeigt es anticholinerge Effekte, die das Gleichgewichtssystem im Innenohr beeinflussen und so Reisekrankheit verhindern. Sein zentrales Sedierungspotential führt zu leichter bis mäßiger Schläfrigkeit nach Einnahme. Die Wirkung setzt meist innerhalb von 30 Minuten ein und erreicht ihr Maximum nach etwa 1 bis 2 Stunden.
Pharmakokinetische Eigenschaften genau
Nach oraler Einnahme wird Dimenhydrinat rasch im Magen-Darm-Trakt resorbiert. Die Bioverfügbarkeit liegt bei etwa 50%, da ein signifikanter First-Pass-Effekt durch die Leber erfolgt. Die Halbwertszeit beträgt circa 4 bis 6 Stunden. Metabolisiert wird der Wirkstoff hauptsächlich in der Leber über Cytochrom-P450-Enzyme, wobei aktive Metaboliten entstehen können. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal, teilweise auch über die Galle.
Indikationen und Anwendungsgebiete spezifisch
Dramamine wird hauptsächlich zur Vorbeugung und Behandlung von Reisekrankheit (Kinetose), Übelkeit und Erbrechen unterschiedlicher Ursache sowie Schwindelzuständen eingesetzt. Es dient auch zur Behandlung vestibulärer Symptome bei Innenohrstörungen. Indikationen umfassen unter anderem Seekrankheit, Flugreisen und längere Autofahrten. Weitere Einsatzbereiche sind postoperative Übelkeit und Erbrechen sowie bestimmte Vestibulopathien.
Dosierungsempfehlungen nach Alter
Bei Erwachsenen beträgt die übliche Einzeldosis 50 bis 100 mg alle 4 bis 6 Stunden, maximal 400 mg täglich. Für Kinder ab 2 Jahren wird eine niedrigere Dosierung empfohlen, meist 25 bis 50 mg pro Gabe, bis zu dreimal täglich, abhängig vom Körpergewicht und Alter. Säuglinge unter 2 Jahren sollten Dramamine nur auf ärztliche Anweisung erhalten, da die Sicherheit und Wirksamkeit hier nicht zweifelsfrei bestätigt sind. Überschreitungen der Dosierung können toxische Effekte verursachen.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Dimenhydrinat zeigt Wechselwirkungen mit sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen, Opioiden oder Alkohol, die die zentraldämpfende Wirkung verstärken können. Bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern besteht die Gefahr einer verlängerten oder verstärkten Wirkung des Wirkstoffs. Anticholinerge Wirkstoffe können kumulative Effekte auslösen, was zu verstärkten Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Sehstörungen oder Harnverhalt führen kann. Die metabolische Interaktion mit Leberenzymen ist gering, weshalb nur selten pharmakokinetische Wechselwirkungen auftreten.
Besondere Hinweise zur Einnahmezeit
Die Einnahme von Dramamine sollte vorzugsweise 30 bis 60 Minuten vor Beginn der Reise oder Belastung erfolgen, um optimale Wirksamkeit zu garantieren. Bei Bedarf kann die Dosis alle 4 bis 6 Stunden wiederholt werden. Bei längerer Anwendungsdauer über mehrere Tage ist eine ärztliche Überwachung angezeigt. Einnahme zusammen mit Nahrung kann die Verträglichkeit verbessern, verzögert jedoch die Wirkung geringfügig.
Nebenwirkungen und unerwünschte Effekte
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Müdigkeit, Benommenheit, Mundtrockenheit und Schwindel. Selten können allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Juckreiz auftreten. Gelegentlich werden Sehstörungen, Konzentrationsstörungen und Magen-Darm-Beschwerden gemeldet. Sehr selten kann es zu paradoxer Erregung, insbesondere bei Kindern, kommen. Bei Anzeichen ungewöhnlicher Symptome sollte ein Arzt konsultiert werden, um das Risiko von Komplikationen auszuschließen.
Kontraindikationen und Ausschlusskriterien
Dramamine ist kontraindiziert bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Dimenhydrinat oder andere Antihistaminika der ersten Generation. Patienten mit Engwinkelglaukom, Magen-Darm-Obstruktion oder Prostatahyperplasie sollten das Medikament nicht einnehmen, da anticholinerge Effekte die Symptome verschlimmern können. Auch bei schweren Leber- oder Nierenerkrankungen ist die Anwendung nur nach Rücksprache mit einem Facharzt erlaubt. Epileptische Anfälle und schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen relative Kontraindikationen dar.
Aufbewahrung und Haltbarkeitsbedingungen
Dramamine sollte trocken, lichtgeschützt und bei Raumtemperatur zwischen 15 und 25 Grad Celsius gelagert werden. Die Haltbarkeit beträgt in der Regel zwei bis drei Jahre, sofern die Verpackung ungeöffnet bleibt. Nach Ablauf des Verfallsdatums ist eine Einnahme nicht mehr empfehlenswert, da die Wirksamkeit vermindert oder Nebenwirkungen verstärkt auftreten können. Kinder sollten keinen Zugang zu dem Medikament haben, um unbeabsichtigte Überdosierungen zu vermeiden.
Besondere Patientengruppen und Anpassungen
Bei älteren Patienten ist aufgrund eines erhöhten Risikos für ZNS-Nebenwirkungen wie Verwirrtheit und Stürze besondere Vorsicht geboten. Dosisreduktionen sind häufig notwendig, um Überdosierungen zu vermeiden. Schwangere dürfen Dramamine nur nach ausführlicher Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt verwenden, da Wirkstoffdurchtritt in die Plazenta stattfindet. Stillende Mütter sollten auf eine Anwendung verzichten, weil Dimenhydrinat in die Muttermilch übergeht und beim Säugling unerwünschte Wirkungen hervorrufen kann.
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