Wirkstoff und Darreichungsform
Indocin enthält den Wirkstoff Indometacin, einen nichtsteroidalen Antirheumatikum (NSAID). Das Medikament ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter Kapseln, Tabletten, Zäpfchen und Injektionslösungen. Die Wirkstoffkonzentration kann variieren, wobei Tabletten üblicherweise 25 mg oder 50 mg Indometacin enthalten. Die Darreichungsform wird individuell je nach Indikationsgebiet und Patient angepasst.
Pharmakodynamische Eigenschaften
Indometacin hemmt selektiv die Cyclooxygenase (COX)-Enzyme, insbesondere COX-1 und COX-2, wodurch die Synthese vasoaktiver und proinflammatorischer Prostaglandine vermindert wird. Diese Hemmung wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend und fiebersenkend. Nebenwirkungen resultieren häufig aus der COX-1-Hemmung, da Prostaglandine auch Schleimhautschutzfunktionen und nephroprotektive Effekte unterstützen.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Einnahme wird Indometacin rasch und nahezu vollständig im Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration wird innerhalb von 1 bis 2 Stunden erreicht. Die Halbwertszeit beträgt durchschnittlich 4,5 Stunden, kann jedoch individuell schwanken. Indometacin wird in der Leber metabolisiert; Hauptmetaboliten sind inaktiv. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal, ein kleiner Anteil wird biliär eliminiert.
Indikationsbereich für Anwendung
Indocin wird hauptsächlich zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen eingesetzt, darunter rheumatoide Arthritis, juveniler idiopathischer Arthritis, Ankylosierende Spondylitis und Gichtanfälle. Darüber hinaus findet es Anwendung bei symptomatischer Behandlung von Tendinitis, Bursitis und anderen akuten Entzündungen des Bewegungsapparats. In der Pädiatrie erfolgt die Verwendung meist unter strenger ärztlicher Überwachung.
Dosierungsempfehlungen und Anpassungen
Die initiale Dosierung von Indometacin variiert je nach Indikation und Schweregrad der Erkrankung. Bei Erwachsenen liegt die Tagesdosis zwischen 75 mg bis maximal 200 mg, aufgeteilt in mehrere Einzeldosen. Bei älteren Patienten oder eingeschränkter Nierenfunktion wird eine niedrigere Dosis empfohlen. Die Anpassung der Dosierung erfolgt schrittweise, um Nebenwirkungen zu minimieren und therapeutische Effizienz zu gewährleisten.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Indocin interagiert mit mehreren Wirkstoffen. Die gleichzeitige Anwendung von Antikoagulanzien wie Warfarin erhöht das Blutungsrisiko durch gemeinsame Hemmung der Thrombozytenfunktion. Pharmakokinetisch relevant ist die Konkurrenz mit anderen NSAIDs oder Methotrexat, was toxische Wirkungen verstärken kann. Die Kombination mit ACE-Hemmern kann die blutdrucksenkende Wirkung verringern. Es bestehen Interaktionen mit Lithium und Diuretika, welche renal relevante Effekte beeinflussen.
Kontraindikationen und Ausschlusskriterien
Indometacin ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannten Überempfindlichkeiten gegenüber Indometacin oder anderen NSAIDs. Weitere Ausschlusskriterien sind aktive oder rezidivierende gastrointestinale Ulzera, schwere Leber- und Nierenerkrankungen sowie hochgradige Herzinsuffizienz. Schwangerschaft im dritten Trimenon stellt ebenfalls eine Kontraindikation dar. Asthma bronchiale mit NSAID-Asthma-Phänotyp wird aufgrund von Bronchospasmen als Kontraindikation berücksichtigt.
Pharmazeutische Lagerung und Haltbarkeit
Indocin sollte bei einer Temperatur von 15 bis 25 Grad Celsius gelagert werden, vor Feuchtigkeit und Licht geschützt. Die Haltbarkeit variiert je nach Darreichungsform, generell beträgt die maximale Aufbewahrungsdauer etwa 2 Jahre ab Herstellungsdatum. Geöffnete Zäpfchen oder Suspensionen müssen gemäß Angaben des Herstellers entsorgt werden. Nicht verwendete Arzneimittel sind entsprechend den gesetzlichen Vorschriften zu entsorgen.
Auswirkungen auf spezielle Patientengruppen
Bei geriatrischen Patienten ist erhöhte Vorsicht geboten, da das Risiko für Nebenwirkungen, insbesondere gastrointestinale Blutungen und Nierenfunktionsstörungen, steigt. In der Schwangerschaft ist Indometacin vor allem im letzten Trimenon wegen des möglichen Verschlusses des Ductus arteriosus kontraindiziert. Bei Kindern erfolgt eine strikte Dosierungskontrolle und Indikationsstellung. Nieren- und Leberfunktionsstörungen erfordern regelmäßige labormedizinische Kontrollen und Dosisanpassungen.
Besondere Hinweise zur Anwendung
Zur Minimierung von gastrointestinalen Nebenwirkungen wird empfohlen, Indocin mit Nahrung oder ausreichend Flüssigkeit einzunehmen. Eine kontinuierliche ärztliche Überwachung ist bei Langzeitanwendung erforderlich, um Risiken wie Blutbildveränderungen oder Organfunktionsstörungen frühzeitig zu erkennen. Bei parenteraler Applikation sind aseptische Bedingungen essenziell. Bei abruptem Absetzen können Symptome wieder aufflammen, weshalb eine schrittweise Dosisreduktion empfohlen wird.
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